(Kirchhatten/Oldenburg/Neuenburg) Auf Einladung des Heimat- und Bürgervereins Kirchhatten e.V. kamen an diesem Samstag etwa 20 Interessierte zu einem Waldspaziergang zusammen. Erkundet wurden der Forstort Schierenbuchen mit dem alten Teehausgelände, das Naturschutzgebiet „Hatter Holz“ mit seinem Reiherbrutgebiet und das Naturdenkmal „Dwokuhle“ außerhalb des Waldes. Fachlich begleitet wurden die Teilnehmenden vom örtlich zuständigen Revierleiter Marcus Hoffmann, der die Försterei Oldenburg der Niedersächsischen Landesforsten betreut.
„Wir möchten uns über unseren Wald und was mit ihm in Zukunft passiert beim Fachmann informieren“, eröffnete Norbert Klüh, Vorstandsmitglied des Vereins, die Wanderung. Viele Fragen haben sich bei den aktiven Vereinsmitgliedern, aber auch bei Bürger*innen über die Zeit ergeben: Was planen die Landesforsten in den nächsten Jahren in den Schierenbuchen? Wie kann der Wald für die Umweltbildung weiter genutzt werden? Warum wurde das alte Teehaus abgerissen und was passiert dort nun? Warum brüten immer weniger Reiher im Hatter Holz?
Marcus Hoffmann ließ keine Frage unbeantwortet. „Wie es der Name ‚Schierenbuchen‘ schon sagt, haben wir uns dazu entschieden die nächste Waldgeneration aus Buchen aber auch Bergahorn in diesem Forstort zu übernehmen. Diese verjüngen sich gut und reichhaltig. An dieser Stelle weiter auf die Eiche zu setzen, wäre ein Kampf gegen die Natur“, erläutert der Förster. In einem Abschnitt soll der Wald zukünftig sich selbst überlassen bleiben, um den Vergleich mit forstlich bewirtschafteten Flächen zu haben. Das Teehaus war marode und musste aus Verkehrssicherungsgründen abgerissen werden. Wie dieser Ort in Zukunft gestaltet werden kann, wollen die Beteiligten im gemeinsamen Gespräch herausfinden.
Spannend war für die Naturinteressierten, weshalb immer weniger Reiher im eigens dafür eingerichteten Naturschutzgebiet brüten. Marcus Hoffmann erklärt: „Die horsttragenden Kiefern sterben unter dem Wuchsdruck der Buchen ab. Anscheinend werden die Laubbäume bisher nicht so zahlreich als Nistmöglichkeit angenommen.“
Die nahe, außerhalb des Waldes liegende „Dwokuhle“ wurde vom Heimat- und Bürgerverein in den letzten Jahren regelmäßig entkusselt, um die offene Wasserfläche zu erhalten. Sie stellt unter anderem ein wertvolles Nahrungshabitat für die Reiher dar. „Der Name lässt vermuten, dass hier in der Vergangenheit Lehm abgebaut wurde. Heute ist die Senke im Grünland ein artenreiches Feuchtgebiet“, beschreibt Norbert Klüh das Biotop. Für die regelmäßige Pflege werden immer gern helfende Hände gesucht. Eine Kontaktmöglichkeit zum Verein besteht unter norbert.klueh@gmx.de.
Nach fast zweieinhalb Stunden näherte sich die Gruppe im abendlichen Dämmerlicht wieder dem Ausgangspunkt der Runde. Viele Fragen konnten beantwortet werden und die Teilnehmenden gingen mit dem Eindruck nach Hause ihre Heimat wieder ein Stückchen besser kennengelernt zu haben.
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